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Von Klimawandel zu Klimakatastrophe – wie Sprache Realität und Dringlichkeit schafft

Berlin, 05. April 2022. Bereits seit Jahrzehnten weisen Wissenschaftler:innen auf das sich zu schnell verändernde Klima auf der Erde und dessen Ursache in der Ausbeutung der Umwelt durch den Menschen hin. Zu einem flächendeckenden und vor allem konsequenten Wandel im Handeln der Menschheit hat dieses Wissen bis dato kaum geführt. Seit einigen Jahren jedoch nimmt die Zahl der Naturkatastrophen weltweit kontinuierlich zu und betrifft zunehmend auch Länder und Regionen, die bisher wenig betroffen waren. Auch globale Bewegungen wie „Fridays for Future“ oder regionale Gruppen der Klimabewegung bringen die Tatsachen mit orchestrierten Protestaktionen ins Bewusstsein der Menschen.

Dass wohl auch ein stetiger Wandel in der Medienlandschaft dazu beigetragen hat, dass die Realität der Klimakrise zunehmend thematisiert und deren Dringlichkeit unterstrichen wird, hat die Sprachlernplattform Babbel nun in Zusammenarbeit mit dem Media and Climate Change Observatory (MeCCO) der Universität Boulder, Colorado, herausgefunden.

Hierzu analysierte das MeCCO 15 Jahre lang (2006-2021) die Entwicklung der Sprache und Terminologie, die im Zusammenhang mit Klimathemen verwendet wurde. Betrachtet wurde die Häufigkeit der Verwendung folgender Begriffe in Artikeln zu Klima- und Umweltthemen in insgesamt 126 Medien aus 58 Ländern: „Klimakatastrophe“, „Klimawandel“, „globale Erwärmung“, „Treibhauseffekt“, „Klimanotstand“, „Klimakrise“, „globale Erwärmung“, „Klimazusammenbruch“

Die US-Ergebnisse zeigen, dass zu Beginn des Analysezeitraumes vor allem harmlosere Begriffe, wie „globale Erwärmung“ oder „Klimawandel“ verwendet wurden. Ab 2019 finden zunehmend drastischere Formulierungen wie „Klimakrise“, „Klimakatastrophe“ und „Klimanotfall“ Eingang in die alltägliche Berichterstattung – vielleicht auch, weil gleichzeitig Bewegungen wie „Fridays for Future“ die Welt auf die Bedrohungen aufmerksam machen, denen unser Planet ausgesetzt ist.

Die Häufigkeit der Berichterstattung über Klima- und Umweltthemen hat global gesehen im Verlauf der 15 Jahre stetig zugenommen – während die oben genannten Begrifflichkeiten in Summe im Januar 2006 nur 18.151 Mal verwendet wurden, waren es zur Hochphase im Oktober 2021 108.734 Verwendungen. Das entspricht einer Steigerung von 499 Prozent.

Jennifer Dorman, Expertin für Linguistik bei Babbel, kommentiert die Ergebnisse: „Der Klimawandel ist schnell zu einem der wichtigsten globalen Themen unserer Zeit geworden. Die Medien spielen eine große Rolle bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu wichtigen Themen durch die von ihnen gewählte Sprache. Es ist interessant zu sehen, wie verschiedene Publikationen die Sprache des Klimawandels verwenden. Wenn wir uns gemeinsam zu umfassenden Maßnahmen verpflichten wollen, müssen wir die Situation unbedingt systematisch verstehen – und die Sprache, die wir verwenden, ist dafür entscheidend.“

Einige Zahlen der Analyse für die USA im Detail
(untersucht wurden die New York Times, USA Today, die Washington Post und das Wall Street Journal)
● Der Begriff „Klimakatastrophe“ wurde im Jahr 2021 1,5-mal häufiger verwendet als noch im Jahr 2020. Von Januar bis September 2020 wurde der Begriff „Klimakatastrophe“ im Durchschnitt 10-mal pro Monat verwendet. Von Januar bis September 2021 wurde er bereits 16-mal verwendet.
● Der Begriff „Globale Erwärmung“ verschwindet – er wurde im Oktober 2021 nur noch insgesamt 157-mal verwendet, was einem Rückgang von 141 Prozent gegenüber seinem Höchststand im Juni 2008 entspricht (378 Nennungen in den untersuchten Titeln), obwohl die Klimaberichterstattung insgesamt zugenommen hat.
● „Klimanotstand“ wurde vor Januar 2019 nur 17-mal insgesamt erwähnt. Seitdem wurde er 283-mal erwähnt – ein Anstieg von 1.565 Prozent.
● Der Begriff „Klimawandel“ wird deutlich weniger genutzt – im Oktober 2021 wurde er zu 133 Prozent weniger verwendet als zu seinem Höhepunkt im Januar 2008.

Insgesamt haben dringliche Formulierungen, wie „Erwärmung“, „Zusammenbruch“ und „Katastrophe“ seit der zweiten Jahreshälfte 2019 drastisch zugenommen. Im gleichen Zeitraum begannen auch die Vereinten Nationen den Klimawandel mit mehr Nachdruck zu beschreiben. Die Analyse von Babbel und dem MeCCO unterstreicht: Sprache schafft Bewusstsein und Realitäten.
Die vollständige monatliche Aufschlüsselung der Daten für UK und US, einschließlich der einzelnen Berichte der Zeitungen, ist auf Anfrage erhältlich. Für Deutschland können wir nur die Gesamtzahlen zu den Nennungen aller Klimabegriffe liefern (aufgeschlüsselt nach taz und Süddeutscher Zeitung).

Über Babbel:
Babbel ist der europäische Vorreiter auf dem digitalen Sprachlernmarkt und bietet Lernenden neben der weltweit meistverkauften Sprachlern-App ein einzigartiges und motivierendes Ökosystem an ineinandergreifenden Sprachlernangeboten.
Seit der Gründung 2007 verfolgt Babbel ein Ziel: Menschen durch Sprache über Kulturen hinweg zusammenzubringen. Mit der Babbel-App, Babbel Live, Babbel-Podcasts und Babbel für Unternehmen lernen Nutzende anhand von authentischen Inhalten eine neue Sprache schnell in realen Situationen und Dialogen anzuwenden. Und es funktioniert: Zahlreiche wissenschaftliche Studien, unter anderem von der Yale University, der Michigan State University und der City University of New York, belegen die Effektivität von Babbel.
Babbels Erfolg beruht auf der Kombination von Expertenwissen und neuester Technologie. Über 180 Didaktikexpert:innen erstellen die Inhalte der mittlerweile mehr als 60.000 Lektionen, die in 14 Sprachen verfügbar sind. Interaktiver Live-Unterricht, Sprachlernspiele und Podcasts runden das Sprachlernerlebnis ab. Dabei wird das Nutzendenverhalten kontinuierlich analysiert und einzelne Lektionen werden auf Basis zahlreicher Daten angepasst und optimiert.
Mit Babbel kann jede:r eine Sprache lernen – deshalb ist das Babbel-Team genauso vielfältig wie die Sprachkurse und Lernenden selbst: An den Standorten Berlin und New York arbeiten 750 Mitarbeitende, die mehr als 65 Nationalitäten, unterschiedliche Geschlechter, Herkünfte und Überzeugungen repräsentieren. Über 10 Millionen verkaufte Abonnements sprechen für sich: Babbel bringt Menschen durch Sprache zusammen und miteinander ins Gespräch. Weitere Informationen unter www.babbel.de.

Pressekontakt
Eva Maciejewski, E-Mail: emaciejewski@babbel.com
Pressebüro Babbel, c/o markengold PR, Eva Zahl, Tel.: +49 – 30 – 219 159 – 60, E-Mail: babbel@markengold.de

Earth Day, Klimakatastrophe, Klimawandel

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