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Selbstorganisation organisiert sich nicht von selbst: Fünf Mythen zu New Work und wie sie gelöst werden können

München, 23. November 2021. Selbstorganisation ist das Schlagwort in der heutigen Arbeitswelt. Viele Unternehmen gestalten Organisationsstrukturen entsprechend um. Doch es gibt auch viele Mythen und Fallstricke, die sie mit sich bringt – und nicht alles ist in der Praxis so einfach, wie es die Theorie verspricht. Holger Teske, Mitgründer und CEO der Gini GmbH, führendes Unternehmen für KI-basierte Datenextraktion und bekannt durch die Fotoüberweisung, hat für seine Angestellten ein innovatives New Work-Konzept umgesetzt, das auch den Aspekt der Selbstorganisation integriert, und erläutert – aus eigener Erfahrung – die Stolpersteine und Herausforderungen.

1. Führung und Manager braucht man nicht mehr

Die Theorie: Alle Mitarbeitenden sind gleichgestellt und wissen genau, was sie zu tun haben. Höhere Positionen, die führende Tätigkeiten beinhalten, müssen nicht besetzt werden. 
Die Erfahrung aus der Praxis: Eine wunderschöne Vorstellung, die im Alltag so nicht funktioniert. Denn Führung sollte nicht nur in Hierarchien gedacht, sondern als unterstützende und fördernde Funktion betrachtet werden, welche Orientierung gibt. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, denn ohne gewisse organisatorische, strategische, operative und auch fachliche Leitplanken ist eine Selbstorganisation zum Scheitern verurteilt. Die alte Art der Führung, nämlich das Kontrollieren und Anweisen, hat hierbei allerdings ausgedient. Vielmehr braucht es eine neue Art und Verständnis von Führung, welche unterstützend und motivierend wirkt.

2. Glückliche Mitarbeitende in totaler Harmonie

Die Theorie: Selbstorganisation führt automatisch zu glücklichen Mitarbeitenden, die in größter Harmonie vereint das Unternehmen erfolgreich voranbringen. 
Die Praxis zeigt: Das wäre ein perfektes Szenario für jeden Unternehmer, doch in Wahrheit erfordert Selbstorganisation durch die Partizipation aller und Demokratisierung in einer Firma wesentlich mehr Absprachen, um einen Konsens zu erreichen. Konflikte, die oft auch offen ausgetragen werden, sind vorprogrammiert und Teil des Prozesses. Das hängt jedoch maßgeblich von der Konfliktfähigkeit jedes Einzelnen ab. Wichtig ist es, Mitarbeitende in ihrer Konfliktfähigkeit auch zu schulen, damit das Potenzial von Konflikten genutzt werden kann und es nicht in Gleichmacherei und Ja-Sagerei um des Friedens Willen endet. 

3. Alles ist automatisch geregelt

Die Theorie: Prozesse und Strukturen sind unnötig, denn alle Mitarbeitenden wissen intuitiv, was zu tun ist und genießen die Freiheit und Autonomie, die sie sich schon immer gewünscht haben.
Aber: Selbstorganisation gestaltet sich nicht von allein. Für eine zielführende Ausrichtung des Konzepts auf individuelle Organisationen bedarf es Regeln und Prozesse. Sie müssen von allen im Unternehmen verstanden und verinnerlicht werden. Das System sieht sicher etwas anders aus als in klassisch hierarchischen Strukturen, aber benötigt umso mehr bei allen Teilnehmenden Aufklärungsarbeit und konstante Erinnerung daran, aus welchem Grund ein Unternehmen sich für dieses Konzept entscheidet.

4. Unternehmensprozesse werden beschleunigt

Die Theorie: Wenn ein Unternehmen zu langsam darin ist, Entscheidungen und Fortschritt zu erzielen, dann ist Selbstorganisation der richtige Schritt, in den Prozessen wesentlich schneller voranzukommen, da alle genau wissen, was sie zu tun haben. 
Die Praxis zeigt: Gerade weil viel mehr Abstimmung und effektive Kommunikation zwischen den einzelnen Teams und Mitgliedern nötig ist, um beispielsweise Consent-Entscheidungen zu treffen, ist Selbstorganisation nicht zwangsweise schneller. Dafür werden die Entscheidungen von Mitarbeitenden jedoch besser angenommen und im Idealfall sogar antizipiert.

5. In jedem Menschen steckt ein Unternehmer

Die Theorie: Mit der Selbstorganisation wird jedes Teammitglied im Nu zum Unternehmer/zur Unternehmerin. Alle, die schon mal ihr eigener Chef oder ihre eigene Chefin  sein wollten, können das jetzt in ihrem Bereich ausleben. Der Vorteil: Alle werden im Sinne des Unternehmens handeln und strategische, organisatorische und andere relevante Aspekte von alleine entwickeln und ausführen.
Jedoch: Durch das hohe Maß an Autonomie innerhalb einer Selbstorganisation benötigt es an vielen Stellen wesentlich mehr unternehmerisches Denken von allen Mitarbeitenden. Es gilt aber auch: Menschen sind charakterlich verschieden und haben unterschiedliche Interessen und Talente. Nicht jede/jeder möchte oder kann Verantwortung bzw. bestimmte berufliche Inhalte übernehmen. Viel Autonomie kann daher auf manche überfordernd wirken und nicht jede Person ist bereit, sich den damit verbundenen Anstrengungen zu stellen. In einem erfolgreichen Unternehmen, das auf Selbstorganisation setzt, muss auch das respektiert und ein Umgang gefunden werden, damit Mitarbeitende individuell profitieren.

Über die Gini GmbH
Gini bietet Payment-Lösungen und intelligente Datenanalysen für Banken, Versicherungen und Handel, um deren Endnutzern das Leben magisch zu vereinfachen. Kern der Applikationen ist die selbst entwickelte künstliche Intelligenz, um Informationen aus unstrukturierten Dokumenten in Echtzeit zu extrahieren und aufzubereiten. Die bekannteste Anwendung ist die Fotoüberweisung, welche bei den größten deutschen Banken wie Deutsche Bank, ING, Sparkasse und vielen weiteren im Einsatz ist. Das Unternehmen mit Sitz in München beschäftigt aktuell über 40 Mitarbeiter und gilt mit seinem bereits mehrfach prämierten New Work-Konzept zu Deutschlands führenden Unternehmen. Konkrete Unternehmenswerte wie u.a. Exzellenz, Verantwortung und Herzlichkeit prägen das tagtägliche Miteinander bei Gini.
Weitere Informationen auf gini.net.

Pressekontakt
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Anja Wiebensohn
Tel. +49 (0)30 219 159 60 
E-Mail: gini@markengold.de

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