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Diese englischen Wörter brauchen wir auch im Deutschen

Berlin, 22. April 2021. Englische Vokabeln und das sogenannte Denglisch sind in unserem Sprachalltag seit vielen Jahren sehr präsent. Gerade gesellschaftlich relevante Ereignisse prägen und intensivieren die Nutzung von Anglizismen. Im Kontext der Covid-Pandemie reichen diese von Lockdown über Work from home bis hin zu Superspreader. Es gibt einfach englische Begriffe, die Situationen punktgenau beschreiben – die deutschen Umschreibungen treffen dagegen oft den Kern der Sache nicht und sind schlicht umständlich und lang.

Die Sprachwissenschaftler:innen der erfolgreichsten Sprachlern-App Babbel haben einige englische Wörter zusammengetragen, denen ein deutsches Äquivalent fehlt.

Oversharer / to overshare

Wir kennen sie alle: Menschen, die man kaum kennt und die trotzdem schon nach drei Sätzen zum Teil sehr persönliche Informationen von sich preisgeben – im Englischen also ein/eine oversharer. In Pandemiezeiten hat sich dieses Phänomen noch stärker ins Digitale und die sozialen Medien verlagert, sodass man beim Blick auf so manchen Post denkt „Too much information!“.

Ragequit

Die englischen Wortschöpfungen ragequit und ragequitter („Wut“ und „aufgeben“) kommen aus der Videospiel-Szene und dem Sport. Läuft‘s nicht wie gewollt und Spieler:innen verlassen aufgebracht ein laufendes Spiel, spricht man von ragequit. Eigentlich erweist sich der Begriff auch in anderen Bereichen als nützlich – um etwa beim nächsten Monopoly, Mensch, ärgere dich nicht und Co. zuhause dem Wutanfall einen Namen zu geben.

Body positivity

Das insbesondere in den sozialen Medien strapazierte Schlagwort      body positivity      bezieht sich in seinem Ursprung auf eine positive Grundeinstellung zum Körper, sowohl gegenüber dem eigenen Körper als auch dem Körper an sich. Dies geht mit der Akzeptanz einher, dass Menschen und auch ihre Körper nicht perfekt sind und diese Tatsache das allgemeine Schönheitsideal korrigieren sollte. Eine deutsche Vokabel, die das Thema Selbstakzeptanz gegenüber dem eigenen Körper so auf den Punkt bringt, ist schon längst fällig.

Child-free

Wenn im Deutschen von einer kinderlosen Frau oder einem kinderlosen Paar gesprochen wird, hat das auch heute noch einen (ab)wertenden Beigeschmack. Ein deutsches Pendant      zum positiv konnotierten child-free (wortwörtlich „kinderfrei“) gibt es bisher leider nicht.  Child-free steht so zum einen für Frauen oder Paare, die sich dafür entscheiden, keine Kinder zu haben, und dies als positive Entscheidung sehen. Zum anderen kann das Wort genutzt werden, um einfach die Zeit zu beschreiben, die man ohne die Kinder verbringt – etwa ein Wochenende nur mit der/dem Partner:in oder mit Freund:innen.

Mx (genderneutral für Mrs/Mr)

Im englischsprachigen Raum hat sich die genderneutrale Schreibweise Mx etabliert, anstatt das Geschlecht explizit mit Mr/Mrs zu benennen. Mx wird Mix oder Mux ausgesprochen. Im Deutschen wäre ein ähnlicher Begriff als Ersatz für Frau oder Herr sicher hilfreich, zumal eine klare genderneutrale Sprache hier mit den männlichen und weiblichen Formen ohnehin schon recht kompliziert ist.

Eco-anxiety

Das Wort eco-anxietybezieht sich auf die diffuse, aber in aktuellen Zeiten sehr berechtigte Angst vor Umweltkatastrophen, dem Klimawandel und den Schäden, die durch eine zunehmend vom Menschen zerstörte Umwelt hervorgerufen werden. Eco-anxiety als psychologisches Phänomen tritt seit 2018 vermehrt auf, seit Greta Thunberg auf den fortschreitenden Klimawandel und seine Folgen aufmerksam macht.

Corona-Wortschöpfungen

Hier ist die deutsche Sprache Meisterin: Von “Clubsterben” über “Klopapierhamster” bis hin zu “Geisterspiel” – seitBeginn der Corona-Pandemie sind laut Daten des Leibnitz Instituts für Deutsche Sprache über 1.000 neue deutsche Wörter entstanden. Doch auch die englische Sprache hat einiges in petto:

Doomscrolling

Wenn jemand wiederholt durch die Nachrichten und sozialen Medien scrollt, wohlwissend nichts Positives zu finden, spricht man von doomscrolling. Zu viel davon kann die mentale Gesundheit und den Gemütszustand negativ beeinflussen. Doomscrolling ist kein Phänomen, das ausschließlich in Pandemiezeiten auftritt, momentan scheint man ihm jedoch gefühlt kaum entkommen zu können.

Spendemic

Spendemic (aus spend, „ausgeben“ und pandemic, „Pandemie“) beschreibt die Tendenz in Krisenzeiten mehr zu konsumieren, um sich angesichts der schlechten Lage selbst etwas Gutes zu gönnen. Vermutlich werfen alle beim Lesen dieser Zeilen einen Blick auf die gestapelten Kartons diverser Onlinebestellungen der letzten Wochen.

Zoom bombing

Zoom bombing ist das “Photo-Bombing” der Pandemie und beschreibt den ungewollten Einblick in die Privatsphäre, wenn beim Zoom-Call während der Arbeit der halbnackte Partner, die aufgedrehte Katze oder die lärmenden Kinder durchs Bild huschen.

Blursday

Das blursday-Gefühl ähnelt dem Gefühl, das wir im Laufe eines Urlaubs im Idealfall haben –nur leider ohne den Urlaub, dafür mit Lockdown: Welcher Tag ist heute nochmal? Die Tage verschwimmen, sind alle irgendwie gleich und mit wenigen Highlights versehen. Ein ähnlich beladener Begriff ist brain fog („Nebel im Gehirn“), der einem jegliche Konzentration raubt und es unmöglich macht, einen klaren Gedanken zu fassen.

Pod

Das eher umgangssprachliche Wort Pod (wörtlich: “Hülse”, “Gehäuse”) beschreibt die aktuell sehr kleine Gruppe von Menschen, in der Regel bestehend aus engster Familie und/oder wenigen Freund:innen, die wir während des Lockdowns überhaupt physisch treffen. 


Quazza und rona (für Quarantäne und Corona)

Im australischen Englisch haben sich Abkürzungen für gängige Pandemievokabeln etabliert, die der bedrohlichen Situation den Schrecken nehmen sollen und sie mit der Zeit vielleicht sogar in etwas Positives umdeuten. Aus quarantine („Quarantäne“) wurde so quazza aus Corona wurde rona. Die Verkürzung impliziert dem Gehirn: Damit kommen wir schon zurecht. Der kognitive Zugang zu den Worten wird verändert und somit auch unsere Gefühlslage.

Solche Verkürzungen würden auch deutschen Wortungetümen, wie “eingeschränkter Regelbetrieb” oder “Infektionsgemeinschaft”, gut tun.

Über Babbel: 

Mit Babbel lernen Millionen von Menschen weltweit eine neue Sprache. Die Online-Sprachkurse der Babbel-App, der virtuelle Gruppenunterricht mit Babbel Live, die Sprachreisen von Babbel Travel und Babbel für Unternehmen helfen Lernenden dabei, so schnell wie möglich echte Unterhaltungen in einer neuen Sprache zu führen. Und es funktioniert: Zahlreiche wissenschaftliche Studien, unter anderem der Yale University und der City University of New York, belegen Babbels Effektivität. 

Babbel verbindet das Wissen von Sprachlernexpert:innen mit neuester Technologie: Mehr als 60.000 Lektionen mit 50 Stunden Videoinhalt und 70 Podcast-Episoden in 14 Sprachen wurden von mehr als 150 Sprachlernexpert:innen individuell für verschiedene Ausgangssprachen und Lernbedürfnisse entwickelt. Live-Sprachunterricht, Spiele und Videos runden das Sprachlernerlebnis ab. Kontinuierlich wird der Lernfortschritt analysiert und einzelne Lektionen werden auf Basis zahlreicher Daten angepasst und optimiert. 

Mit Babbel kann jeder eine Sprache lernen – deshalb ist das Babbel-Team genauso vielfältig wie die Sprachkurse: 750 Mitarbeitende repräsentierenmehr als 60 verschiedene Nationalitäten, unterschiedliche Geschlechter, Herkünfte und Überzeugungen an den Standorten Berlin und New York. 2007 startete Babbel den Online-Sprachlernmarkt und ist heute, mit über zehn Millionen verkauften Abonnements, die erfolgreichste Sprachlern-App weltweit. Weitere Informationen unter www.babbel.de

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Martina Dach, E-Mail: mdach@babbel.com

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