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Tag der Muttersprache – Warum Österreichisch dem Hochdeutschen einiges voraus hat

Berlin, 08. Februar 2022. Der 21. Februar ist internationaler Tag der Muttersprache und somit der perfekte Anlass, um der eigenen Sprache etwas Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenzubringen. Die Expert:innen der Sprachlernplattform Babbel haben sich deshalb dem Österreichischen und einigen Ausdrücken gewidmet, die der hochdeutschen Standardsprache in Sachen Effizienz, Eloquenz und vor allem Charme einiges voraus haben.

„Im Österreichischen drücken wir vieles mit einem Augenzwinkern aus. Uns fällt es leichter höflich, aber dabei unverbindlich zu sein. Oder auch effizient zum Kern der Sache zu kommen, ohne dabei schroff zu wirken. Wir können auch jemanden wortgewandt beleidigen, ohne dabei wirklich verletzend zu werden. Das ist dank einzigartigen Wortschöpfungen, Floskeln und Redewendungen möglich“, erklärt die gebürtige Österreicherin Lea Naschberger, Sprachexpertin und Content Specialist B2B bei Babbel.

Einige Beispiele gefällig? Pock mas!

Heuer – dieses Jahr

Ein Beispiel für die Effizienz des Österreichischen ist das kleine Wort heuer, das „dieses Jahr“ bedeutet. Heute bringt Aussagen, die den gleichen Tag betreffen auf den Punkt, heuer Ereignisse in diesem Jahr. Zum Beispiel: Heuer machen wir Urlaub im Tiroler Land.

Zwider – schlecht gelaunt, griesgrämig

Zwider kommt von „zuwider“, also „gegen etwas sein“ – meist gibt es also einen konkreten Grund, warum jemand zwider ist (schlechte Nachrichten, schlechtes Wetter, Hunger o. ä.). Eine schlecht gelaunte Person erhält oftmals den Titel „Zwiderling“ oder „Zwiderwurzen“. Beispiel: Wos bist denn gar so zwider?

Sekkieren / sekkant – nerven / nervig

Sekkant ist eine Entlehnung aus dem Italienischen (seccare – wörtlich „austrocknen“, übertragen „belästigen“) und beschreibt unangenehmes bis penetrantes Stören oder Nerven. Obwohl es das Gleiche bedeutet, klingt ein österreichisches „Du sekkierst mich!“ trotzdem irgendwie viel eloquenter und höflicher, als ein „Du nervst“ auf Deutsch.

Hudeln – hektisch sein

Hudeln ist eines dieser Worte im Österreichischen, das fast lautmalerisch klingt. Man sieht förmlich eine Person vor sich, die fahrig in die Tasten haut, hektisch Gegenstände verräumt und ungenau und ohne Konzept vor sich hin „hudelt“.

Hantig – bitter, barsch

Hantig kann im Österreichischen und Bairischen auf Dinge und Menschen angewendet werden und auch hier erweckt der Klang des Wortes bereits Assoziationen – der hantige Kaffee lässt sich fast schmecken und auch der hantige, ältere Herr erscheint förmlich vor dem inneren Auge.

Urgieren – drängen, schnelle Erledigung fordern

Urgieren ist vom Wort Urgenz abgeleitet, das wiederum aus dem lateinischen „urgere“ entstanden ist, was Dringlichkeit bedeutet. Es fällt ebenfalls in die Kategorie der Worte, die gebildet und höflich klingen, jedoch durchaus eine unhöfliche Konnotation haben, die deutlich macht, dass die Sache doch anders gedacht war. Besonders im Austausch mit staatlichen Behörden kann so eloquent deutlich gemacht werden, dass man nun eindringlichst die Erledigung des Anliegens fordert.

Ich habe blau. – Ich bin verkatert.

Der Ausdruck „blau sein“ für eine Person, die betrunken ist, ist auch im Deutschen geläufig. Der österreichische Ausdruck „Ich habe blau“ nutzt das Sprachbild auch konsequent und effizient weiter für den Morgen nach dem Glas zu viel. Kurz und knackig wissen alle Bescheid und der oder diejenige kann in Ruhe weiter leiden.

Das geht sich nicht aus. / Das geht sich aus. – Universalphrase

„Das geht sich nicht aus“ ist wohl die höchste Form der österreichischen Unverbindlichkeit, während „Das geht sich aus“ die österreichische Lässigkeit  à la „Passt scho!“ auf den Punkt bringt. Beide Formulierungen sind wahre Universalphrasen, die in unterschiedlichsten Situationen passen.

Beispiele:   

„Hab ich noch Platz im Auto?” – „Das geht sich aus.”

„Bekomme ich den Artikel morgen zugeschickt?” – „Das geht sich aus.”

„Haben wir genug Geld?” – „Das geht sich aus.“

„Ist der Termin machbar?“ – „Das geht sich nicht aus.“

„Passt der Teppich dort hin?“ – „Das geht sich nicht aus.“

„Was halten Sie von dieser Herangehensweise?“ – „Das geht sich nicht aus.“

Über Babbel:

Babbel ist der europäische Vorreiter auf dem digitalen Sprachlernmarkt und bietet Lernenden neben der weltweit meistverkauften Sprachlern-App ein einzigartiges und motivierendes Ökosystem an ineinandergreifenden Sprachlernangeboten.

Seit der Gründung 2007 verfolgt Babbel ein Ziel: Menschen durch Sprache über Kulturen hinweg zusammenzubringen. Mit der Babbel-App, Babbel Live, Babbel-Podcasts und Babbel für Unternehmen lernen Nutzende anhand von authentischen Inhalten eine neue Sprache schnell in realen Situationen und Dialogen anzuwenden. Und es funktioniert: Zahlreiche wissenschaftliche Studien, unter anderem von der Yale University, der Michigan State University und der City University of New York, belegen die Effektivität von Babbel.

Babbels Erfolg beruht auf der Kombination von Expertenwissen und neuester Technologie. Über 180 Didaktikexpert:innen erstellen die Inhalte der mittlerweile mehr als 60.000 Lektionen, die in 14 Sprachen verfügbar sind. Interaktiver Live-Unterricht, Sprachlernspiele und Podcasts runden das Sprachlernerlebnis ab. Dabei wird das Nutzendenverhalten kontinuierlich analysiert und einzelne Lektionen werden auf Basis zahlreicher Daten angepasst und optimiert.

Mit Babbel kann jede:r eine Sprache lernen – deshalb ist das Babbel-Team genauso vielfältig wie die Sprachkurse und Lernenden selbst: An den Standorten Berlin und New York arbeiten 750 Mitarbeitende, die mehr als 65 Nationalitäten, unterschiedliche Geschlechter, Herkünfte und Überzeugungen repräsentieren. Über 10 Millionen verkaufte Abonnements sprechen für sich: Babbel bringt Menschen durch Sprache zusammen und miteinander ins Gespräch. Weitere Informationen unter www.babbel.de.

Pressekontakt

Eva Maciejewski, E-Mail: emaciejewski@babbel.com

Pressebüro Babbel, c/o markengold PR, Velyana Angelova, Tel.: +49 – 30 – 219 159 – 60, E-Mail: babbel@markengold.de

Babbel, Muttersprache, Österreich

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